Die barocke Bilderdecke der Zschorlauer Kirche
Wer Zschorlau besucht, sollte unbedingt einen Abstecher in unsere evang.-luth. Kirche einplanen. Heute ist die Saalkirche, an der etwas ab 1600 ständig gebaut wurde, ein weiß gestrichener Putzbau mit Schieferdeckung. Im Chorraum sieht der Besucher ein lebensgroßes spätgotisches Holzkruzifix aus der Zeit um 1500.
Zum Ende des vergangenen Jahrtausends wurden bei Sanierungsarbeiten Hinweise auf die unter Putz befindliche bemalte Holzfelderdecke des Schneeberger Kirchners Johannes Steinherr (1660) gefunden. Das betrifft auch das deckenbegleitende Schriftband.
Insgesamt besteht die Decke aus 58 Einzeltafeln. Die Darstellungen aus dem Neuen und Alten Testament sind fast vollständig erhalten.
Als ab dem Jahr 2000, als der Deckenputz entfernt wurde, die vorhandenen Tafelteile auf dem Dachboden zwischengelagert wurden, war es insbesondere dem Engagement des damaligen Zschorlauer Pfarrers Tilo Kirchhoff zu verdanken, dass er den größten Teil von hunderten von Brettern, Bruchstücken und Spänen den entsprechenden Bildtafeln zuordnete.
Eine Restauratorengemeinschaft beschäftigte sich in Folge mit der Wiederherstellung der Platten.
Die Bilderdecke konnte im Frühjahr 2004 ihrer Bestimmung übergeben werden und seitdem zieht diese außergewöhnlich schöne barocke Decke viele Besucher an.